Finanzmanagement für Startups: Vom Budget bis zum Cash Flow Statement
Erfahren Sie, wie Startups mit strukturiertem Finanzmanagement, Budgetierung und Liquiditätsplanung Wachstum sichern und Risiken frühzeitig erkennen. Mit diesen Instrumenten und Kennzahlen behalten Sie Budget, Cash Flow und Erfolg im Blick.
Zu Beginn kann es herausfordernd sein, einen strukturierten Überblick über das Budget und die eigenen Finanzen zu gewinnen. Für ein effektives Finanzmanagement stehen verschiedene Ansätze zur Verfügung. Zunächst ist es wesentlich, zwischen retrospektiven Instrumenten, die der Analyse vergangener Finanzdaten dienen, und prospektiven Methoden, die auf die Planung zukünftiger finanzieller Entwicklungen abzielen, zu unterscheiden.
Retrospektive Instrumente des Finanzmanagements
Finanzbuchhaltung
In der Finanzbuchhaltung werden vergangene Geschäftsfälle erfasst, um eine Übersicht der aktuellen finanziellen Lage des Unternehmens zu erhalten. Die Übersicht kann in Form einer Jahresrechnung dargestellt werden. Sie beinhaltet eine Bilanz (Vermögen und Schulden), eine Erfolgsrechnung (Gewinn- und Verlustrechnung) und einen Anhang (ergänzende Informationen). Unsere Erfahrung aus der Praxis zeigt, dass eine saubere Finanzbuchhaltung mit quartalweisen Reportings für Investoren und Fördermittelgeber von entscheidender Bedeutung für die Entwicklung eines Startups ist.
Geldflussrechnung / Cash Flow Statement
In der Finanzbuchhaltung werden alle Geschäftsvorfälle erfasst – unabhängig davon, ob tatsächlich Geld geflossen ist. Im Gegensatz dazu zeigt die Geldflussrechnung, welche Zahlungen effektiv ein- und ausgegangen sind. Sie gliedert sich in drei Bereiche:
- Cash Flows / Geldflüsse aus Betriebstätigkeit (z.B. + Kundenzahlungen / - Lieferantenzahlungen)
- Cash Flows / Geldflüsse aus Investitionstätigkeit (z.B. + Verkauf altes Fahrzeug / - Kauf neues Fahrzeug)
- Cash Flows / Geldflüsse aus Finanzierungstätigkeit (z.B. + Erhöhung des Kapitals / - Dividendenausschüttung).
Controlling
Auf Basis der Zahlen aus der Finanzbuchhaltung können Analysen anhand von Kennzahlen erstellt werden, die eine fundierte Steuerung des Unternehmens ermöglichen. Für Startups sind insbesondere – jedoch nicht ausschliesslich – die folgenden Kennzahlen relevant:
Liquiditätsgrad II
Diese Kennzahl zeigt, ob das Startup kurzfristige Verpflichtungen / Schulden (<12 Monate) mit den kurzfristig verfügbaren Mitteln bezahlen kann. Ein Wert über 100 % gilt als finanziell gesund.
kurzfristige Verbindlichkeiten
Beispiel:
100
Cash Burn Rate
Diese Kennzahl gibt an, wie viel Geld ein Startup monatlich verbraucht und wird insbesondere bei neuen Finanzierungsrunden häufig von Investoren abgefragt. Damit kann beurteilt werden, wie effizient die finanziellen Mittel genutzt werden und in welchem Tempo das vorhandene Kapital abnimmt.
Anzahl Monate
Beispiel:
1
Pro Monat verbraucht das Startup CHF 4'000.00 um die laufenden Kosten zu decken.
Runway
Diese Kennzahl gibt Auskunft darüber, für wie viele Monate die finanziellen Mittel noch ausreichen. Investoren achten auf diese Kennzahl, um das Risiko einer kurzfristigen Zahlungsunfähigkeit zu bewerten.
Beispiel:
4’000
Die flüssigen Mittel reichen für 4 Monate.
Prospektive Instrumente des Finanzmanagements
Neben der rückblickenden Analyse spielt die Finanzplanung als prospektives Instrument eine zentrale Rolle. Sie ermöglicht es, künftige Entwicklungen zu steuern und finanzielle Entscheidungen vorausschauend zu treffen. Zwei wichtige Bestandteile sind das Budget und der Liquiditätsplan.
Budget
Das Budget bildet ausschliesslich die Erfolgsrechnung ab; der Geldfluss bleibt unberücksichtigt. Für einen festgelegten Zeitraum (z. B. ein, fünf oder zehn Jahre) werden die zu erwartenden Umsätze, Betriebskosten, Löhne und sonstigen Aufwendungen prognostiziert. Das Budget dient dazu, finanzielle Zielsetzungen festzulegen, Ressourcen effizient einzusetzen und durch einen frühzeitigen SOLL-IST-Vergleich etwaige Abweichungen zu identifizieren.
Liquiditätsplan
Der Liquiditätsplan zeigt für einen festgelegten Zeitraum, üblicherweise in monatlicher Übersicht, die erwarteten Einnahmen (z. B. Kundenzahlungen) sowie die geplanten Ausgaben (z. B. Lieferantenzahlungen, Betriebskosten, Löhne). Dadurch lässt sich nachvollziehen, welcher Betrag verbleibt oder zu welchem Zeitpunkt ein Fehlbetrag entstehen könnte. Ein sorgfältig erstellter Liquiditätsplan unterstützt damit die frühzeitige Erkennung finanzieller Risiken und potenzieller Liquiditätsengpässe.
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